DER CHIRURG: AUDI CHEFDESIGNER MARC LICHTE

Audi drängt mit Macht in die Luxusklasse. Nach der im November in Los Angeles vorgestellten dynamisch gezeichneten Studie prologue legt Audi mit dem prologue Avant nach. Mit 5,11 Metern Länge spielt die Studie in der A8 Liga und verbindet luxuriöses High-Tech-Interior mit der Variabilität eines Kombis. „Progressiv, hochemotional und vielseitig“, sieht Audi Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg diesen Ausblick auf die kommende Designlinie. Der kreative Kopf dahinter ist Marc Lichte, seit Februar 2014 Chefdesigner von Audi.

 

Der 1969 im Sauerland geborene Lichte hat zuvor bei Volkswagen an Serienmodellen wie dem Golf, dem Passat, dem Touareg und dem Phaeton gearbeitet und ist jetzt mit der Aufgabe betraut, den technischen Anspruch der Marke mit einem emotionaleren Design zu verbinden. Viel Zeit hat er nicht, ein neues Markengesicht zu entwickeln: Die Generationswechsel A6 und A8 stehen in den nächsten zwei Jahren im Kalender. Es gibt viel zu tun.

 

„Mit dem Audi prologue, dem Urmeter unserer neuen Designsprache, haben wir bei der Ästhetik ein klares Zeichen gesetzt. Nun gehen wir einen Schritt weiter und präsentieren ein Konzept, das Ästhetik, Dynamik und Funktion auf faszinierende Weise verbindet“ – so ordnet Marc Lichte die Bedeutung der neuen Studie ein. „Die progressive Karosserieform bringt unsere technische Kompetenz zum Ausdruck und steht für die Werte, die unsere Marke einzigartig machen: Sportlichkeit, Hochwertigkeit, Progressivität.“

 

Mit seiner athletisch gezeichneten Karosserie mit gespannten Flächen und den scharfen Kanten will das Showcar schon auf den ersten Blick als Audi zu erkennen sein. An der flachen Front dominiert der Audi-typische Singleframe-Grill, der tiefer liegt und deutlich breiter ist, als bei den aktuellen Serienmodellen. Die Scheinwerfer sind als flache Keile geformt und präsentieren die hochauflösende Matrix Laser-Technologie. Wichtig war Marc Lichte vor allem aber auch eine starke Betonung der quattro-DNA, die er auch in künftigen Serienmodellen stärker wiedererkennen möchte. Für die Studie bedeutet dies vor allem, dass die Proportionen so austariert sind, dass sie das vordere und hintere Rad gleichermaßen betonen. Ähnlich wie bei dem 2013 vorgestellten Showcar Audi Sport quattro concept finden sich auch bei dem prologue Avant die sogenannten Blister über den Kotflügeln. In Reminiszenz an den Urquattro der 80er-Jahre lenken die so ausgestellten Schultern vorne und hinten über den Rädern ebenfalls den Fokus auf den Vierradantrieb. Marc Lichte schickt Audi also endlich wieder in die Mucki-Bude. Wieviele der neuen Muskeln auch die Serie zeigt, werden wir schon bald sehen.

Dieser Artikel erschien in der INTERSECTION Nr. 1.

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