Formel Future

Wie sieht der Motorsport in zehn Jahren aus? Der R.S. 2027 Vision Concept katapultiert uns in die Zukunft, mitten hinein in eine Weltmeisterschaft der Formel 1, in der der Pilot wieder im Mittelpunkt steht und von einem Hybridfahrzeug unterstützt wird, das mit einem V6-Motor und einem Elektromotor mit Leistungsrückgewinnung und 1340 PS ausgestattet ist. Die Weltmeisterschaft im Jahr 2027 ist neu konzipiert, mit kürzeren Durchgängen und aufgeteilt auf zwei Rennen, ein längeres und danach ein Schlusssprint. In der Nacht davor wird ein Rookies Cup ausgetragen (wegen der LED-Scheinwerfer, die die vorderen Kühlrippen in Szene setzen). Das wäre mal eine neue  Idee für das immer gleiche Rennen am Wochenende.

Renault Sport stellt sich im wahrsten Sinne des Wortes eine Formel 1 vor, die offener ist. Ein Auto, das mit seiner Umgebung kommuniziert und die Distanz zwischen Zuschauer und Sport, die durch Zäune oder den Bildschirm entsteht, verringert. Der von Renault Sport vorgestellte Einsitzer besitzt ein Anzeigensystem auf den Reifen, mit dem verschiedenste Informationen dargestellt werden können, wie zum Beispiel die Platzierung des Autos in Echtzeit oder der Batterieladezustand.

Mit der vollkommen transparenten Verkleidung rückt der Pilot selbst wieder in den Fokus. Das wird durch einen offeneren Helm verstärkt, der mit einem  großen Sichtfeld ausgestattet ist. Damit kehrt die Mimik, die im Sport so wichtig ist, nach Jahrzehnten zurück auf den Bildschirm. Die Emotionen, die durch den Blick und die Gefühle des Piloten ausgedrückt werden, erzählen eine weitaus vollständigere und komplexere Geschichte des Rennens und machen die mechanische Sportart plötzlich organischer, sogar animalischer als bei einem geschlossenen Helm.

Momentan sind das freilich nur Gedankenspiele. Doch wie es uns schon der Pininfarina Sigma seinerzeit bewiesen hat, können gewagte Konzeptfahrzeuge zukunftsweisend für echte Veränderungen sein, wenn die Lösungen, die sie vorstellen, innovativ und realisierbar sind.

Fotos: LIONEL KORETZKY

Text: MAX ROSENFELD