Do-Your-Own-Table

Der japanische Architekt Yo Shimada hat aus standardisierten Baumarktmaterialien ein Designerstück, einen Coffee Table entworfen, den Utsuri Table – zum zu Hause Nachbauen. 

Die Idee des Tische ist angelehnt an das Konzept des traditionellen japanischen Chabudai-Tisches. In Japan wurde früher ein flacher Klapptisch auf vier kurzen, ausklappbaren Beinen mitten im Tatami‑Zimmer aufgestellt. Durch den Chabudai wird der neutrale Raum wahlweise zu einem Ess‑, Tee- oder Arbeitszimmer. Der Architekt Yo Shimada hat in Japan bereits ein ganzes Haus aus standardisierten Materialien gebaut, welches zum Beispiel ohne den Einsatz großer Maschinen errichtet werde konnte. Wir haben mit ihm über sein neuestes Projekt gesprochen.

Für die deutsche Baumarkt-Kette Hornbach haben sie einen DIY-Tisch entworfen, den die Kunden selbst zusammenbauen müssen. Was hat sie zu dem Design inspiriert?

Ich habe großen Respekt vor den handwerklichen Fähigkeiten der Deutschen. Mit den Materialien und Methoden, die ich mir sorgfältig überlegt habe, dachte ich mir, dass es interessant sein könnte, ein Möbelstück zu schaffen, das in seiner Einfachheit nach Präzision strebt und damit die Wahrnehmung von dem Möblestück von DIY wegrückt.

Der traditionelle Chabudai-Tisch ist ein typisch japanisches Möbelstück. Wie stellen sie sich es in deutschen Wohnzimmern vor?

Ein Tisch, den man leicht aufräumen, zur Seite räumen oder auseinander ziehen kann, kann sich unserem sich ändernden Alltag anpassen. Vielleicht kann er auch den Raum und wie die Menschen leben aktivieren.

Da die Käufer den Tisch selbst zusammenbauen, machen sie ihn zu einem viel persönlicheren Möbelstück. Stellen sie sich auch vor, wie sie kreative Veränderungen vornehmen, die Farbe oder die Materialen verändern?

Selbstverständlich. Ich hoffe sogar, dass das passiert.

Sie sind auch Architekt. Wie der Chabudai-Tisch haben viele ihrer Entwürfe verschiedene Ebenen. 

Das ist kein Zufall. Mein Ansatz bei dem Entwurf des Tisches ist der selbe den ich auch in der Architektur anwende. Ich stelle mir die Platten, Beine und Ebenen nicht als etwas Getrenntes vor, sie sind vielmehr Konzentrate von Elementen, die sich gegenseitig beeinflussen und das Ganze entstehen lassen.

Wie sind die Architekt geworden?

Als Kunststudent habe ich in einigen Projekten mit DIY-Architektur experimentiert. Später wurde ich gefragt, ob ich nicht das Haus eines Freundes der Familie bauen möchte, der meine Entwürfe gesehen hatte.

Wenn sie sich die heutigen Metropolenregionen ansehen, wie stellen sie sich unsere Städte in 20 oder 30 Jahren vor?

Wir haben heute schon die Technologie, zu kommunizieren, ohne im selben Raum zu sein. Wir können in vielen Berufen von überall aus arbeiten. Trotzdem zieht es die Menschen noch immer in die Städte. Es gibt ein ständiges Hin-und Her zwischen Stadt und Land. Unsere multipolare Lebensstil nimmt noch zu und die Städte werden überfüllt.

Und was ist mit Autos? Wie wird sich die Mobilität in den Städten der Zukunft verändern?

Hinter uns liegt das Jahrhundert des Automobils. Alle modernen Städte wurden um das Auto herum geplant. In der Zukunft wird es vielfältigere Transportmittel geben, auch autonomes Fahren und die Städte werden langsam von den Fußgängern zurückerobert werden.

Haben sie ein Traumauto?

Den Kübelwagen. Ein sehr simples, kompaktes Auto, dass einen – egal wo man ist – die Freiheit spüren lässt.

Architektur und Möbeldesign sind sehr Nahe an unserer persönlichen Sphäre. Das trifft auch auf die Mode zu. Haben sie jemals mit Mode gearbeitet?

Leider nein. Aber Mode inspiriert mich und ich denke es gibt hier viele interessante Idee, die Grundlage für eine Kooperation sein könnten.

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