Rallye Dakar trifft Fashion: FUSION SS21

Jutta Kleinschmidt gewann vor ziemlich genau 20 Jahren, im Januar 2001, als erste und bislang einzige Frau die bedeutendste Wüsten- und Langstreckenrallye der Welt, die Rallye Dakar. Jetzt widmet das postsowjetische Label FUSION sowohl Kleinschmidt als auch der Rallye selbst im Frühling/Sommer 2021 ihre erste Frauenkollektion. 

Im besagten Jahr, als die Strecke noch – oder wieder – von Paris nach Dakar verlief, schien die gebürtige Kölnerin keine Favoritin für den Sieg zu sein. Nach 19 Tagen, am Morgen der vorletzten Etappe, belegte sie nur den vierten Rang. Vor ihr lagen noch der Japaner Masuoka, der Franzose Schlesser und der Spanier Servia. Schlesser und Servia starteten beide zu früh, spielten falsch, bekamen dafür je eine Strafstunde. Auch Masuoka, der auf dem ersten Platz lag, hatte Pech und verlor kostbare Zeit durch eine Radaufhängung. Am letzten Tag ging Kleinschmidt dann knapp in Führung und überquerte im Mitsubishi Pajero Evo mit 2:39 Minuten Vorsprung die Ziellinie. Dass sie die erste Frau war, die die Rallye gewann, erscheint noch heute für die Medien sowie für viele Motorsport Fans als Sensation. Für Kleinschmidt ist das tatsächlich eher nebensächlich: „Ich fahre Rallyes“, sagt sie, „aber nicht gegen die Männer, nicht für die Frauen, sondern nur für mich selbst. Das alleine zählt.“

 

Die Rivalität zu vergessen, dabei den Sieg aber stets zu fokussieren, ist nun auch die Schlüsselidee hinter der ersten Frauenkollektion des postsowjetischen Labels FUSION, die u.a. Strickoberteile, Jacken, Bodys wie Schmuck umfasst. Die von der Rallye inspirierte Ästhetik spiegelt sich klar im Design der jeweiligen Teile wieder, denn insbesondere die Bodys, die in transparentem beige oder schwarz und verschiedenen Schnitten kommen, sind von Motiven des Rennens geprägt. Aber auch die Stricksachen sind mit Grafiken des Streckenverlauf der berühmten Rallye bedruckt, die Hoodies und T-Shirts haben das Paris-Dakar oder Logo des Labels selbst auf der Brust. Die ziemlich zeitgenössisch und sportlich gehaltene Kollektion beinhaltet jedoch neben Leggins, angesagten Radler Shorts und Jogginghosen auch klassischere Pieces wie einen schwarzen Blazer, kurzärmlige Hemden und Silberschmuck, die die Looks vervollständigen und letztlich auch vielfältiger machen.

Nicht nur die auf die Kollektion gedruckten Grafiken werden bei FUSION im Geiste der Rallye gehalten. Farblich bewegt sich die Kollektion zwischen dem Ort des Rennens selbst und den Farben, die man mit dem Sport selbst verbindet. So spiegeln die Beigetöne der Bodys und Sweatshirts mit Rollkragen und einem half-zip den Wüstensand wider. Schwarz und weiß bilden die Basis der unterschiedlichen Looks – und schaffen einen modernen und cleanen Look. Rote und blaue Farbakzente in der Kollektion, so wie auf den Strickpullovern, können schnell mit den klassischen Rennfarben schlechthin assoziiert werden (abgesehen vom schwarz-weißen Schachbrettmuster natürlich, das sich dezent an den unteren Ärmeln der schwarzen Bodys befindet).

Durch die interne Herstellung der Kollektion bei FUSION sollen alle Schritte der Produktion kontrolliert werden, von der Entscheidung für nachhaltige Stoffe bis zum Bio-Recycling von Reststoffen und Industrieabfällen, so die Marke. Ein Teil der Kollektion wurde außerdem organisch gefärbt, um nachhaltige Produktionsweisen stärker in den Herstellungsprozess einzubinden.

Das 2017 gegründete Label wurde von Artem Kriukov 2017 ins Leben gerufen, um als kreative Vereinigung jungen Designern aus Russland und der Ukraine die Möglichkeit zu geben, der DNA der Marke, Synthese und Einheit, ein modisches Gesicht zu geben. Seitdem hat FUSION an der Pariser Fashion Week und der italienischen Pitti Uomo teilgenommen. Mit der ersten Kollektion für Frauen wird eine urbane Ästhetik entworfen, die Motorsport feminisiert und dabei an die einzigartige Jutta Kleinschmidt erinnert.

Die Kollektion ist seit dem 2. Februar auf fusion-clothing.com erhältlich.

 

Text: Antonia Schmidt

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